Was ist Autismus?

Autistische Behinderungen werden den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen zugeordnet, die von Geburt an vorliegen und vorrangig im Kleinkindalter auffällig werden. Nach neuen wissenschaftlichen Untersuchungen liegt die Auftretenshäufigkeit bei 5-7 pro 1000 Menschen.

Den Entwicklungsauffälligkeiten liegen komplexe Fehlregulationen des Nervensystems, insbesondere der Wahrnehmung zugrunde, die den betroffenen Menschen Probleme bei der Verarbeitung von Umweltreizen (akustisch, visuell, taktil, etc.) bereiten. Die Betroffenen sind durch fehlende Filterfunktionen einer Flut verschiedener Sinneseindrücke ausgesetzt, die häufig zu unverständlichen Verhaltensweisen führen. Darüber hinaus sind in vielen Fällen sprachliche, emotionale und motorische Funktionen beeinträchtigt.

Autistische Menschen lernen nicht wie andere Menschen, indem sie motiviert, aktiv und aufmerksam mit ihrer Umwelt in Verbindung treten. Häufig erleben sie ihre Umwelt als ungeordnet und unzuverlässig. Da sie die Bedeutung vieler Umweltreize nicht erkennen können, insbesondere soziales und kommunikatives Verhalten, entwickeln sie stereotypes und selbststimulatorisches Verhalten. Hierdurch wird ein gewisses Maß an Sicherheit hergestellt, hat aber gleichsam zur Folge, dass der autistische Mensch sich immer mehr in seine eigene „innere Welt“ zurückzieht. Die Beschäftigung mit unbelebten Objekten ist in der Regel stark ausgeprägt, da diese Vorhersagbarkeit und damit Zuverlässigkeit bedeuten.

Stereotypes und selbststimulatorisches Verhalten wirkt sehr befremdlich auf die Umwelt und erschwert besonders den Angehörigen einen Zugang und eine positive Beziehung zu dem autistischen Menschen.
Autistische Menschen können Mimik, Gestik, Sprache und Reaktionen nicht angemessen verstehen und entsprechend auch nicht angemessen reagieren. Dies zieht viele Missverständnisse und Misserfolge mit sich, deren Folgen Rückzug, zwanghaftes Verhalten, Wut, Auto-, Fremd- und Sachaggression sein können.

Ursachen

Die bisherigen Befunde weisen auf ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren bei der Entstehung autistischer Störungen hin. Grundsätzlich ist als wesentliche Ursache der Erkrankung eine biochemische bzw. hirnorganische Basis anzunehmen, während Umwelteinflüsse für den Verlauf der Erkrankungen von Bedeutung sind.

Prognose

Es ist keine Therapie bekannt, die anerkanntermaßen regelmäßig und voraussehbar zu Heilungen einer autistischen Störung führt. Im Gegensatz dazu ist es allerdings auch unstrittig, dass durch die unten beschriebenen Verfahren die Schwere der Symptome vermindert und dadurch die Lebensqualität von Menschen mit Autismus und ihrer Familien gesteigert werden kann.


Noch mehr und tiefere Informationen zum Thema finden Sie auf der Seite des autismus Deutschland e.V., Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus.

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